BMW zum Stellen-Abbau: "Wichtig, flexibel zu reagieren"

Zuletzt wurden 2000 Zeitarbeiter am BMW-Standort in Dingolfing abgebaut. Der Konzern äußert sich nun zur Situation, will aber keine genauen Zahlen kommentieren.
Natalie Kettinger
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Das Werk in Dingolfing ist das größte der BMW Group in Europa. Rund 292.000 Autos liefen hier 2023 vom Band
Das Werk in Dingolfing ist das größte der BMW Group in Europa. Rund 292.000 Autos liefen hier 2023 vom Band © imago

München/Dingolfing - Die deutsche Automobil-Industrie steckt in der Krise – und die macht auch vor einem Branchen-Riesen wie BMW nicht Halt. So wurde, wie vom Betriebsrat zu hören war, die Zahl der Zeitarbeitsstellen am größten Standort Dingolfing im vergangenen Jahr um mehr als 2000 reduziert, was in etwa einer Halbierung entspricht. Nun äußert sich der Konzern dazu.

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"Konkrete Zahlen dazu kommentieren wir nicht"

"Naturgemäß schwankt die Zahl der Zeitarbeitnehmer im Unternehmen – entsprechend der Entwicklung der Märkte – und war daher im vergangenen Jahr am Standort Dingolfing tendenziell rückläufig", sagt Julian Friedrich von der Konzernkommunikation.

"Konkrete Zahlen dazu kommentieren wir wie üblich nicht – eben weil diese sehr volatil sind und sich je nach Konjunktursituation binnen weniger Wochen ändern können."

Das BMW-Werk in Dingolfing. Über 2000 Leiharbeitsstellen wurden hier bis Ende November 2024 abgebaut.
Das BMW-Werk in Dingolfing. Über 2000 Leiharbeitsstellen wurden hier bis Ende November 2024 abgebaut. © Armin Weigel/dpa

Doch Unternehmens-Sprecher Friedrich nennt Hintergründe: "Zeitarbeit ist für uns – neben anderen Bausteinen wie den BMW-Zeitkonten – ein wichtiges Instrument, um als Unternehmen flexibel auf die hohe Volatilität der globalen Wirtschaft zu reagieren. Die BMW Group braucht dauerhafte Flexibilität – und diese erreichen wir auch durch den variablen Einsatz von Zeitarbeitskräften."

Viele Zeitarbeitskräfte wurden zu Festangestellten

Dass die Zahl der Zeitarbeitsstellen in Dingolfing rückläufig sei, liege zudem daran, dass dort 2024 mehrere Hundert Menschen neu festangestellt worden seien. "Der Großteil dieser neuen Mitarbeitenden stammt aus dem Kreis der Zeitarbeitskräfte", sagt Friedrich.

Zeitarbeit sei somit nach wie vor auch ein wertvolles Instrument, Menschen in ein festes, unbefristetes Arbeitsverhältnis zu entwickeln. "Insgesamt hat das Unternehmen am Standort Dingolfing in den vergangenen Jahren mehrere Tausend Zeitarbeitskräfte in eine Festanstellung übernommen."

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Die Auslieferungen sanken 2024 um vier Prozent

In Summe sei die Zahl der festangestellten Mitarbeitenden im Dingolfinger Werk in 2024 sogar leicht gestiegen. Insgesamt zählt der Standort laut BMW mehr als 18.500 Beschäftigte. Aktuell werden dort die Modelle der 4er-, 5er-, 7er- und 8er-Reihe sowie der vollelektrische BMW iX produziert.

BMW hat 2024 einen leichten Absatzrückgang hinnehmen müssen. Insgesamt sanken die Auslieferungen um vier Prozent auf 2,45 Millionen Autos, wie der Konzern mitteilte.

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25 Kommentare
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  • SL am 17.01.2025 21:33 Uhr / Bewertung:

    Die Probleme in DGF sind bekannt. Der neue Siebener ist ein Steher. BMW hatte gerade in China einen Absatzrückgang von 13,7 Prozent, mehr als Mercedes und Audi. Gerade das Design des 7er kommt wohl nicht an

  • Gitti7 am 18.01.2025 08:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SL

    Anscheinend sind sie nicht richtig informiert!
    Audi hat einen Umsatzrückgang von 19%, BMW und Mercedes von 4%.

    Im Dreikampf der großen deutschen Premiumhersteller ist Audi 2024 der große Verlierer. Zwar litten auch BMW und Mercedes-Benz unter einer schwachen Nachfrage aus China und im Heimatmarkt Deutschland, doch bei Audi lief es auch in den anderen Gegenden schlecht, während die beiden Erzrivalen dort teilweise deutlich besser abschnitten. Unter dem Strich vergrößert sich damit der Rückstand der Ingolstädter auf die beiden größeren Konkurrenten aus München und Stuttgart.

    BMW hat in Sachen Auslieferungen derzeit die Nase vorne. Auf Konzernebene -inklusive Mini und Rolls-Royce - kommen die Münchner auf 2,45 Millionen Autos. Das waren 4 Prozent weniger als 2023. Die Kernmarke büßte 2,3 Prozent auf 2,2 Millionen Auslieferungen ein.

    Neben der schwachen Nachfrage in China hatten die Münchner im zweiten Halbjahr auch unter Auslieferungssperren wegen Problemen mit einem Bremssystem gelit

  • SL am 18.01.2025 21:12 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Gitti7

    Wenn Sie nur genauer lesen würden. BMW und Mercedes hatten einen Absatzrückgang von 4% (nicht Umsatzrückgang) und Audi von 20 Prozent. Ich schreibe aber BMW hatte in China den größten Absatzrückgang mit 13,7 Prozent, also mehr als Mercedes mit 7% und Audi mit 9 Prozent. Das können Sie auch gerne dem Geschäftsbericht von BMW entnehmen

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