BMW zum Stellen-Abbau: "Wichtig, flexibel zu reagieren"
München/Dingolfing - Die deutsche Automobil-Industrie steckt in der Krise – und die macht auch vor einem Branchen-Riesen wie BMW nicht Halt. So wurde, wie vom Betriebsrat zu hören war, die Zahl der Zeitarbeitsstellen am größten Standort Dingolfing im vergangenen Jahr um mehr als 2000 reduziert, was in etwa einer Halbierung entspricht. Nun äußert sich der Konzern dazu.
"Konkrete Zahlen dazu kommentieren wir nicht"
"Naturgemäß schwankt die Zahl der Zeitarbeitnehmer im Unternehmen – entsprechend der Entwicklung der Märkte – und war daher im vergangenen Jahr am Standort Dingolfing tendenziell rückläufig", sagt Julian Friedrich von der Konzernkommunikation.
"Konkrete Zahlen dazu kommentieren wir wie üblich nicht – eben weil diese sehr volatil sind und sich je nach Konjunktursituation binnen weniger Wochen ändern können."

Doch Unternehmens-Sprecher Friedrich nennt Hintergründe: "Zeitarbeit ist für uns – neben anderen Bausteinen wie den BMW-Zeitkonten – ein wichtiges Instrument, um als Unternehmen flexibel auf die hohe Volatilität der globalen Wirtschaft zu reagieren. Die BMW Group braucht dauerhafte Flexibilität – und diese erreichen wir auch durch den variablen Einsatz von Zeitarbeitskräften."
Viele Zeitarbeitskräfte wurden zu Festangestellten
Dass die Zahl der Zeitarbeitsstellen in Dingolfing rückläufig sei, liege zudem daran, dass dort 2024 mehrere Hundert Menschen neu festangestellt worden seien. "Der Großteil dieser neuen Mitarbeitenden stammt aus dem Kreis der Zeitarbeitskräfte", sagt Friedrich.
Zeitarbeit sei somit nach wie vor auch ein wertvolles Instrument, Menschen in ein festes, unbefristetes Arbeitsverhältnis zu entwickeln. "Insgesamt hat das Unternehmen am Standort Dingolfing in den vergangenen Jahren mehrere Tausend Zeitarbeitskräfte in eine Festanstellung übernommen."
Die Auslieferungen sanken 2024 um vier Prozent
In Summe sei die Zahl der festangestellten Mitarbeitenden im Dingolfinger Werk in 2024 sogar leicht gestiegen. Insgesamt zählt der Standort laut BMW mehr als 18.500 Beschäftigte. Aktuell werden dort die Modelle der 4er-, 5er-, 7er- und 8er-Reihe sowie der vollelektrische BMW iX produziert.
BMW hat 2024 einen leichten Absatzrückgang hinnehmen müssen. Insgesamt sanken die Auslieferungen um vier Prozent auf 2,45 Millionen Autos, wie der Konzern mitteilte.